Schilddrüsentherapie mit TCM

Ganzheitliche Schilddrüsentherapie mit TCM

Eine Struma, also Schilddrüsenvergrößerung, kannte man in der TCM schon weit vor Christi Geburt. Es wurden auch verschiedene Arten von Strumata unterschieden, so z.B. eine harte ("Stein-") Struma, eine, bei der sich Sehnen oder Muskeln abzeichnen, und eine, die je nach Emotionen ihre Größe verändert. Bei der Behandlung kamen Schilddrüse vom Schaf und Reh und Algenpräparate zum Einsatz. Obwohl Jod als Element und sein Zusammenhang mit den Schilddrüsenhormonen noch gar nicht bekannt waren, wusste man in China bereits, dass dies bei einer Struma half.


Diagnose und Behandlung nach Krankheitsmustern

Da in der TCM - anders als in der westlichen Schulmedizin - keine Einteilung in bestimmte Krankheiten vorgenommen wird, finden wir z.B. eine Hypothyreose oder einen Morbus Basedow so nicht in der TCM, sehr wohl aber die dazugehörigen Krankheitsmuster oder Syndrome. So finden wir die Symptome einer Hypothyreose aus TCM-Sicht etwa in einer Milz- und/oder Nieren-Schwäche oder einer Qi-Stagnation mit Blut-Mangel wieder. (Anmerkung: Die chinesischen Organbezeichnungen sind nicht den entsprechenden Organen aus der Anatomie gleichzusetzen, sie haben vielmehr eine funktionelle Bedeutung.) Eine genaue Bestimmung des zugrunde liegenden Musters geht daher der Behandlung voraus.


Autoimmunerkrankungen und Immunsystem

Eine besondere Rolle spielt dies auch bei den autoimmunen Erkrankungen der Schilddrüse - dem Morbus Hashimoto und dem Morbus Basedow. Denn hier handelt es sich nicht nur um ein Geschehen, das allein die Schilddrüse betrifft. Es ist vielmehr ein Geschehen, das den Körper als Ganzes betrifft - eine systemische Erkrankung, bei der das Immunsystem eine große Rolle spielt. Aus diesem Grund werden bei der Laboruntersuchung dann auch die Schilddrüsen-spezifischen Antikörper bestimmt und die Darmgesundheit miteinbezogen. Interessant wäre hier dann die Frage, wie aus Sicht der TCM eine Regulierung des Immunsystems und eine Reduktion der Antikörperbildung erfolgen könnte.


Der Hals - Passage zahlreicher Leitbahnen

Aus Sicht der TCM erstreckt sich über den Körper ein Netz von Energieleitbahnen, die sogenannten Meridiane, auf denen sich die Akupunkturpunkte befinden. Der Theorie der TCM zufolge stellen die Meridiane eine Verbindung zwischen dem Körper, den Organen und der Psyche her. Jeder Meridian ist einem Organ zugeordnet und hat eine bestimmte Aufgabe. Zugleich ist er mit den anderen Organen verbunden. Oben wurde bereits erwähnt, dass der Hals eine Engstelle ist, durch die – allein schon aus anatomischer Sicht – sehr viele Verbindungen passieren müssen. So verlaufen durch den Hals auch viele Meridiane oder Leitbahnen, insbesondere die Herz-, Leber-, Lungen- und Magenleitbahn, das Konzeptionsgefäß, darüber hinaus auch die Dickdarm- und Dünndarmleitbahn und auf der Rückseite des Halses die Blasenleitbahn. Dies mag eine Erklärung dafür liefern, weshalb bei einer Erkrankung der Schilddrüse auch viele verschiedene Organfunktionen betroffen sein können.


Die Ursache angehen

Die ursächliche bzw. umfassende Betrachtungsweise der TCM möchten wir uns in unserer Praxis bei Schilddrüsenfehlfunktionen zunutze machen, zuallererst natürlich bei der Anamnese und Diagnostik, aber auch bei der Behandlung, sei es in Form von Akupunktur/Akupressur, Kräutertherapie oder Moxa-Behandlung. 

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