Dass ab der Lebensmitte vieles nicht bleibt, wie es war, erfahren Frauen spätestens mit den Wechseljahren, die nicht nur einen hormonellen Umbruch darstellen. Die Kinder werden bald das Haus verlassen oder haben es schon getan, und es kommen keine Neugeborenen mehr nach. Viele Mütter erfüllt dieser Übergang mit Wehmut.
Die Tatsache, dass ihr Leben fortan wieder mehr ihnen selbst gehört, erfordert eine Neuorientierung mit neuen persönlichen Perspektiven. Und so könnten die Wechseljahre eine natürliche Phase des Aufbruchs sein. Doch allzu oft werden Frauen durch anhaltende Beschwerden unsanft auf ihren Körper zurückgeworfen.
Hormoneller Umbruch und typische Wechseljahresbeschwerden
Angekündigt wird das Klimakterium durch Zyklusstörungen: Die Eisprünge werden unregelmäßig oder fallen bisweilen aus, die Dauer von Zyklus und Blutung variiert. Schwankende Hormonspiegel und Ungleichgewichte zwischen den Hormonen Östrogen und Progesteron, die den Zyklus bestimmen, verursachen mal die typischen Wechseljahresbeschwerden oder mal ein prämenstruelles Syndrom (PMS), das sich verstärken kann, wenn schon vorher hormonelle Ungleichgewichte bestanden. Daraus ergibt sich eine lange Liste möglicher Symptome, für die die Betroffenen Linderung suchen:
- Hitzewallungen und Nachtschweiß
- Schlafstörungen
- trockene Haut und Schleimhäute
- Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit
- Kopfschmerzen
- Brustspannen
- Wassereinlagerungen
- Gewichtszunahme
- Bauchschmerzen
- Völle, Verstopfung, Blähungen
- Blutungen außerhalb der Regelblutung
- starke Blutungen
Hormonfunktion untersuchen und regulieren
Mit aufkommenden Wechseljahresbeschwerden wird oftmals offenbar, dass die Balance im Hormonsystem abhanden gekommen ist – ein Zustand, der womöglich schon seit längerem besteht. Dabei spielen nicht nur die Geschlechtshormone, sondern eventuell auch Schilddrüsen- und Nebennierenhormone eine Rolle und sind in die Diagnostik und Therapie miteinzubeziehen.
Im Rahmen einer umfassenden Diagnostik können wir in unserer Praxis Laboruntersuchungen in Blut und Speichel durchführen und so deinen Hormonstatus und andere relevante Werte abklären.
Ebenso gilt es, Verdauungsstörungen in den Blick zu nehmen, und eine ausreichende Versorgung mit bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen sicherzustellen. Hierzu untersuchen und beraten wir dich gerne.
Neben den rein körperlichen Untersuchungen und Therapieansätzen gilt es, gleichzeitig den Blick zu weiten und zu betrachten, in welcher Lebensphase du dich nunmehr befindest und wie du die damit verbundenen Herausforderungen seelisch und mental (und damit auch die körperlichen Aspekte) gut für dich meistern kannst.
Die ungelebte Hälfte
Mit der Lebensmitte kommt die Zeit für das, was sich noch nicht erfüllt hat. Bei manchen provoziert das Torschlusspanik. Entgegen dem Klischee sind jedoch keine dramatischen Schritte im Außen gefragt. Die Aussicht auf Endlichkeit bietet vielmehr die Chance, sich eigener Talente, Kräfte, Schätze bewusst zu werden, die bislang keinen Platz gefunden haben.
Die Lebensmitte stellt uns vor die Frage, wie wir mit dem eigenen Ungelebten leben wollen.
Die Lebensmitte ruft dazu auf, ganz zu werden, indem du deine anderen Seiten, die bislang schlummerten oder versteckt geblieben sind, mit hineinnimmst in dein Leben. Die zweite Hälfte ist somit nicht nur eine zweite Halbzeit, sondern jener Teil deiner Persönlichkeit, der noch zu entfalten ist.
Wo umgekehrt das (ungeliebte) Ungelebte keinen Raum bekommt, wirkt es aus dem Untergrund, lebt in gestauten Emotionen, zeigt sich in Blockaden oder Krankheiten. Die Lebensmitte stellt uns vor die Frage, wie wir mit dem eigenen Ungelebten leben wollen.


